MINT-Frühjahrsreport 2025: Frauenpotenziale stärker nutzen
Die Ziele der Bundesregierung in den Bereichen Digitalisierung, Klimaschutz und Verteidigung erfordern eine hohe Anzahl an MINT-Fachkräften. Der aktuelle MINT-Report offenbart jedoch eine Lücke von mehr als 160.000 MINT-Fachkräften.
Ein wichtiger Schritt gegen den MINT-Fachkräftemangel: Potenziale von Frauen heben
"Hier spielt der Girls'Day nach wie vor eine wichtige Rolle. In diesem Jahr konnten mehr als 8.000 Mädchen den Beruf der Fachinformatikerin für Systemintegration kennenlernen, den viele ansonsten vielleicht nicht für sich in Betracht ziehen würden", sagt Tabea Schroer, Projektleiterin des Berufsorientierungsprojektes Girls'Day.
Durch den Girls'Day gewinnen technische und IT-Berufe bei Mädchen und jungen Frauen an Attraktivität. Nach dem Orientierungstag in diesem Bereich können sich deutlich mehr Teilnehmerinnen vorstellen, einen Beruf, eine Ausbildung oder ein Studium in diesen Bereichen zu ergreifen: Nach dem Aktionstag sind es 21 Prozent, während sich vor dem Aktionstag nur 12 Prozent der befragten Teilnehmerinnen einen Beruf in diesem Bereich vorstellen können (Quelle: Wirkungsstudie 2022).
Die Forderung der Autor*innen des MINT-Reports: Eine Allianz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sollte darüber hinaus Maßnahmen ergreifen, um entlang der gesamten Bildungskette die MINT-Bildung zu stärken und damit der MINT-Fachkräftelücke entgegenzusteuern. Dazu gehört unter anderem auch, die Potenziale der Frauen zu heben: Durch eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung, weibliche Rolemodels und Mentoringprogramme sollen mehr junge Frauen für MINT gewonnen und in MINT-Berufen gehalten werden.
Mit rund 89.600 Personen bilden die MINT-Facharbeiter*innenberufe (Berufsausbildung) im April 2025 die größte Engpassgruppe, gefolgt von rund 56.600 Personen im Segment der sogenannten MINT-Akademiker*innen sowie rund 17.400 im Bereich der Spezialist*innen- beziehungsweise Meister*innen- und Techniker*innenberufe. Die größten Engpässe bestehen in Energie-/Elektroberufen (rund 57.800), Maschinen- und Fahrzeugtechnik (rund 32.400), Bauberufen (rund 26.100), Metallverarbeitung (rund 24.200) und IT (rund 11.200). In den anderen MINT-Bereichen fehlen insgesamt 11.900 Personen. Durch den demografischen Wandel und sinkende Absolvent*innenzahlen verschärft sich der Fachkräftemangel weiter.