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"Ohne Frauen müssten die Naturwissenschaften auf 50 % potentiell kluger Köpfe verzichten"

Klara Mihov, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut

Kachel Klara Mihov

Die Zahl von Studentinnen und Forscherinnen im ICT-Bereich (Information and Communication Technologies) ist sehr niedrig. Eine von ihnen ist Klara Mihov vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institute in Berlin. Während ihres Physik-Studiums wurde sie u. a. von ihrer Professorin geprägt, die aktiv junge Physikerinnen ins Team geholt und dazu ermutigt hat, sich in dieser "Männerwelt" zu behaupten. Heute unterstützt sie selbst junge Frauen beim Girls'Day. 

Girls'Day: Was wollen Sie mit dem Girls'Day erreichen? 
Klara Mihov: 
Die Naturwissenschaften und die Forschung sind leider immer noch zahlenmäßig von Männern dominiert. Besonders in unserem Fachbereich, den sogenannten ICT-Fächern (Information and Communication Technologies), ist die Zahl von Studentinnen und Forscherinnen sehr niedrig. Dabei sind ICT-Technologien essentiell für die Digitalisierung von wichtigen Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Infrastruktur, Mobilität und vielen weiteren Sektoren. Um diese Bereiche in der Zukunft inklusiv für alle zu gestalten, brauchen wir diverse Perspektiven in der Forschung. Indem wir Mädchen und junge Frauen in frühen Jahren für Forschungsarbeit begeistern, laden wir sie ein, Teil dieser Transformation zu sein. Ich engagiere mich persönlich für den Girls'Day, weil ich den Teilnehmerinnen zeigen möchte, dass absolut jeder Beruf das Passende für einen selbst sein kann. Mir ist es wichtig, dass sich junge Frauen nicht selber limitieren und bestmöglichen Zugang zu allen ihren Optionen haben. 

Warum ist der Girls'Day wichtig? 
Der Girls'Day ist eine wunderbare Gelegenheit, um Mädchen und jungen Frauen zu zeigen, dass die Arbeit in den Naturwissenschaften kein klassischer "Männerbereich" ist. Für mich ist es vor allem die Erlebbarkeit von MINT-Berufen, die den Girls'Day von anderen Formaten unterscheidet. Die Teilnehmerinnen bekommen durch den Aktionstag einen direkten Einblick in die verschiedenen Jobmöglichkeiten. Sie können in kleinen Gruppen hautnah dabei sein, herausfinden was ihnen Spaß macht und werden dabei von anderen Frauen begleitet, die sich für den Weg der Naturwissenschaft entschieden haben. Und, dass wir mehr Frauen in den MINT-Fächern brauchen ist klar, denn ohne Frauen müssten die Naturwissenschaften auf 50% potentiell kluger Köpfe verzichten. Das ist sowohl in Zeiten des Fachkräftemangels nicht sinnvoll, als auch in der Forschung im Allgemeinen verheerend, denn wir brauchen die besten Talente, um die vielen aktuellen Herausforderungen zu lösen. 

Welchen Ratschlag haben Sie für junge Mädchen? 
Ich hatte oft mit Vorurteilen sowie Bemerkungen von Männern zu kämpfen. Sie waren der Meinung, dass ich das Physik-Studium nicht schaffen könnte. Und wenn ich meine Prüfungen dann bestanden hatte, musste ich mir anhören, dass ich das nur geschafft hätte, weil ich mit einer Lerngruppe aus vorwiegend Männern lernte. Aber mal ehrlich, meine Prüfungen musste ich trotzdem alleine schreiben bzw. in den mündlichen Prüfungen mich alleine den Fragen stellen. Damit ist mir schnell klargeworden, dass meine Leistungen und meine Noten allein mein Verdienst waren und mich solche unpassenden Kommentare nicht verunsichern dürfen. Somit ist mein Ratschlag an alle junge Frauen da draußen: Lass dich nicht von Vorurteilen beeinflussen; sei du selbst, lass dir nichts einreden und gehe deinen eigenen Weg, denn nur so kommt man dem Glück nahe.  

Wer ist Ihr Lieblings-Role-Model und warum? 
Ich hatte Glück und habe von tollen Vorbildern "zu Hause" und an der Universität vorgelebt bekommen, wie ich mich gegen strukturelle Vorurteile durchsetzen kann. In meiner Familie war meine Mutter die Hauptverdienerin. Sie war tagsüber auf der Arbeit, während mein Vater sich nachmittags um mich gekümmert hat. Somit bin ich mit dem Familienbild aufgewachsen, dass eine Frau nach der Geburt nicht im Job zurücktreten muss, nur, weil sie Mutter ist. Das hat mir die Freiheit gegeben, kein "klassisches" Familienmodel leben zu müssen.  

Mein zweites Vorbild kam später dazu. Während meines Physikstudiums habe ich in einer Forschungsgruppe gearbeitet, wo ich eine tolle Professorin als Chefin hatte. Sie hat offen über ihre Erfahrungen auf dem Weg zu Professur gesprochen und uns Studentinnen damit Mut gemacht. Um sich für junge Physikerinnen einzusetzen, hat sie aktiv Studentinnen ins Team geholt und uns immer gesagt, dass wir uns nicht kleiner machen sollen, als wir es sind. Sie hat mich damit sehr unterstützt und mir gezeigt wie man in der "Männerwelt" zurechtkommt. 

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