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Schwesterlicher Tipp zum Traumberuf

Vanessa Didam, Schornsteinfegerin

Das Deutsche Handwerksblatt sprach mit Vanessa Didam über ihren Beruf als Schornsteinfegerin und den Girls'Day. Schon früh wusste sie, dass sie ins Handwerk gehen möchte. Den Tipp, es mal beim Schornsteinfeger zu versuchen, hat sie von ihrer Schwester bekommen.

Und da ist es gleich, das böse Vorurteil: Diese zierliche junge Frau kann unmöglich Schornsteinfegerin sein! Mit ihren schulterlangen blonden Haaren, den strahlenden Augen und dem charmanten Lächeln läuft sie für Dolce und Gabbana in Paris, aber nicht auf dem Trittrost von Müllers und Schmitzens im Kölner Stadtteil Porz. Doch genau das macht Vanessa Didam. Die 23-Jährige ist Feuer und Flamme für ihren Beruf. Schon als Siebtklässlerin steht für sie fest: Ich werde Handwerkerin! Den entscheidenden Impuls gibt ihr der Girls'Day – allerdings nicht ihr eigener. 
Baumarkt, Autowerkstatt, Förster, Elektriker – vier Girls'Days liefern der jungen Realschülerin die ersten Einblicke ins Berufsleben. Zwei Dinge lernt Vanessa Didam dabei: Eine solide Ausbildung ist toll und in typischen Männerberufen zu arbeiten für sie kein Problem. Schmutzig zu werden ebenfalls nicht – erinnert sich ihre ältere Schwester, als sie den Girls'Day beim Schornsteinfeger verbringt. "Vanessa, das wäre was für dich!" 
Also bewirbt sich die kleine Schwester für das zweiwöchige Schülerbetriebspraktikum in der neunten Klasse beim Schornsteinfeger. Es ist der Betrieb, in dem sie später ihre Ausbildung macht. Der Beruf gefällt ihr. Aber sie will auf Nummer sicher gehen. Das zweite Praktikum wirft sie in ihrer Entscheidung zurück. Die Schornsteinfegergesellin rät ihr: "Als Frau kannste den Job nicht machen, weil du sooo ein Kreuz davon kriegst." Ein drittes Praktikum in einem anderen Betrieb bringt sie zurück in die Spur. Ihr Tipp für die Berufsorientierung: "Es ist wichtig, viele Praktika zu machen."

Nach der Meisterschule ins Rheinland

Nach der Ausbildung wird Vanessa Didam als Gesellin übernommen. Sie meldet sich zur Meisterschule an. Nach fünf Blöcken à einem Monat ist sie fertig. Ein neuer Abschnitt beginnt, nicht nur beruflich. "Ich wollte etwas Neues sehen. Im Lehrbetrieb bleibt man immer die kleine Auszubildende." Sie zieht vom Sauerland an den Rhein. In Köln hat Andreas Kramer, der in der Prüfungskommession ihrer Meisterschule gearbeitet hat, einen Kehrbezirk in Aussicht. Am 1. Januar 2015 fangen sie an. Im Sommer beginnt der erste Auszubildende seine Lehre. Die erste Girls'Day-Praktikantin dürfte bald folgen. "Auch wenn es nur ein kleiner Einblick ist – ich finde es super, dass man an einem Tag in einen Beruf reinschnuppern kann", meint die junge Meisterin.

Schornsteinfeger bringen Glück. Dieses Image fasziniert Vanessa Didam schon von jeher. "Fremde Leute sprechen mich auf der Straße an, sie lassen sich Ruß auf die Nase schmieren oder drehen an den goldenen Knöpfen meiner Arbeitsjacke", erlebt sie bei ihren Streifzügen durch den Kehrbezirk. Sobald sie ein Haus betritt, ist sie manchmal mehr als nur die nette Handwerkerin, die den Kamin kehrt und den Heizkessel kontrolliert. Sie wird zur Seelsorgerin, bei der ältere Menschen ihr Herz ausschütten. Sie ist die entfernte Verwandte, die alle paar Monate zu Besuch kommt und sich über die heranwachsenden Kinder freut. Sie ist Psychologin, wenn Kunden mit ihren Nachbarn im Clinch liegen. "Die Leute vertrauen einer Frau schneller als einem Mann und lassen sie bereitwilliger alleine im Haus arbeiten." Doch es gibt auch Zweifler. Wie den Herrn Professor, der technisch alles besser kann und weiß. Vanessa Didam nimmt's gelassen. "Oft reicht schon der dezente Hinweis, dass ich Meisterin und Gebäudeenergieberaterin bin. Als Handwerkerin darf man nicht auf den Mund gefallen sein."

Finalisten bei Germany's Power People

Als Handwerkerin darf Vanessa Didam sich aber auch sehen lassen. Sie war schon einige Male im Schornsteinfegerinnen-Kalender abgelichtet. Zudem hat sie vor vier Jahren das Finale zur Miss Handwerk erreicht. Zu einigen Kandidatinnen von Germany’s Power People hat sie den Kontakt gehalten. An das Fotoshooting und an die Wahl denkt sie gerne zurück. "Es ist immer schön, Frauen aus anderen Gewerken kennenzulernen."

Quelle: Bernd Lorenz, Deutsches Handwerksblatt
Foto: Monika Nonnenmacher, www.nonnenmacher-photographie.de

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