Wer den Begriff „Informatik“ hört, denkt oft schlagartig an wild hintereinander getippte Nullen und Einsen. Vorwiegend weiße oder gar grün leuchtende Ziffern auf schwarzem Hintergrund, die am Ende überkomplizierte und hochspezialisierte Systeme steuern - also nichts, was auch nur im Geringsten mit unserem Alltag zu tun hätte. Und in erste Linie wahnsinnig langweiliges Zeug.
Aber weit gefehlt: Informatik heißt vor allem Innovation. Neue spannende Techniken, Maschinen und Systeme, die für Außenstehende und Nicht-Informatikerinnen wie phantastische Erfindungen aus „Futurama“ oder „Zurück in die Zukunft I-III“ klingen.
Bei unserem Schnuppertag Informatik geben wir Schülerinnen ab der 8. Klasse Einblicke in zwei ganz unterschiedliche Bereiche. Am Girls' Day werdet ihr die beiden Aktionen in unterschiedlicher Reihenfolge besuchen. Dafür werden wir nach der Begrüßung im Hörsaal Gruppen von maximal 12 Personen bilden.
Steuer das Modellbahnwunderland der Uni Kiel! - In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens helfen uns Computer bei der Steuerung. In Autos, Flugzeugen & Co verwendet man dazu in der Regel nicht einen großen Computer, sondern viele kleine, die man räumlich verteilt und wo dann jeder wenige spezielle Funktionen übernimmt. Um weiterhin das ganze System unter Kontrolle zu behalten, werden die vielen verteilten Rechner untereinander vernetzt, so dass sie Daten austauschen können. Unsere Modelleisenbahnanlage ist ein spielerisches Beispiel für solch ein "verteiltes System". Nach einer kurzen Einführung werden wir gemeinsam einen Bahncontroller mit einer sehr sehr simplen DSL modelliert. Diesen werden wir anschließend in einer Simulation testen und dann die Modellbahn fahren lassen.
Was haben Ameisen mit Informatik zu tun? - In der Natur gibt es hochkomplexe Systeme ? Termitenbauten, Gehirne, der Mensch selbst ? die aus vielen, aber im Verhältnis zu den Fähigkeiten des Gesamtsystems einfachen Komponenten bestehen. Wie kann man man sich die zugrundeliegenden Prinzipien zur Nutze machen, um die Komplexität in technischen Systemen beherrschbar zu machen? Dazu schauen wir uns Ameisen an.

Nach einem einführenden Vortrag über Ameisen, deren Fähigkeiten und die Übertragung auf einen Clustering-Algorithmus stellen wir euch die Simulationssoftware NetLogo vor. Anschließend habt ihr die Gelegenheit, zu zweit mit der einer gegebenen Simulation des vorgestellten Algorithmus zu experimentieren. Anschließend erhaltet ihr zwei Aufgaben, um diese Simulation zu erweitern. Dazu soll ihr bestehenden Programmcode (mit Hilfestellung) modifizieren.

Zum Abschluss habt ihr die Möglichkeit, Simulationen zu anderen Themen zu erforschen. Außerdem wollen wir mit euch gemeinsam überlegen, wo solche Modellierungen eingesetzt werden können (und wo nicht) sowie weitere Beispiele, bei denen die Natur die Informatik inspiriert hat, suchen.

Die Veranstaltung findet am Standort der Technischen Fakultät auf dem Campus am Christian-Albrechts-Platz, 24118 Kiel*, statt.