Universität Hamburg - Centre for the Study of Manuscript Cultures
Federkiel und Röntgenstrahl
25.04.2024|09:30 – 16:30 Uhr |freie Plätze: 0/13
Anmeldefrist abgelaufen.
Warum schreiben Menschen? Womit und worauf schreiben sie? Wie hat das Schreiben Gesellschaften und Kulturen geprägt? Wie hat sich das Schreiben im Laufe der Zeit und in verschiedenen Kulturen entwickelt?
Und wie können wir Antworten auf all diese Fragen finden?
Am Girls'Day könnt ihr das alles bei uns am Centre for the Study of Manuscript Cultures der Universität Hamburg zusammen mit unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entdecken!
Ihr findet heraus, was über das Schreiben, über Schriftsysteme und verschiedene Schriftkulturen bekannt ist, welche wissenschaftlichen Rätsel wir gerade lösen und wie moderne Technik dabei helfen kann, neue Antworten auf alte Fragen zu finden. Dabei erlebt ihr den Arbeitsalltag von Forschenden: Was macht man eigentlich, wenn man forscht? Wie sieht ein Forschungslabor aus? Mit wem arbeitet man als Forscherin zusammen? Was ist daran schwer? Was ist daran spannend?
Auf dem Programm stehen interdisziplinäre Aktivitäten zu verschiedenen computerwissenschaftlichen und materialwissenschaftlichen Methoden, mit denen die Eigenschaften von Manuskripten und anderen handschriftlichen Objekten untersucht werden, um mehr über die Entstehung dieser Objekte zu erfahren.
Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler freuen sich darauf, mit euch ins Gespräch zu kommen und euch von ihrem Alltag und ihren Erfahrungen an der Universität, in Archiven und bei ihrer Feldforschung zu erzählen.
Am Mittag laden wir euch zusammen mit den Teilnehmern unseres Boys' Days zum Essen ein.
Hier ist unser geplantes Programm:
9:30 – 10:00: Informationen zum Tag und Kennenlernen
10:00 – 12: 30: Sprachmagie im Mittelalter und heute. Kooperationen zwischen IT und Geisteswissenschaften
Wir zeigen Euch, dass Berufen in der Informatik (IT) und der Geisteswissenschaften (GW) weder typische Männer- noch Frauenberufe, sondern sowohl für Boys als auch für Girls etwas sind. Wir stellen Euch beide Berufsbilder vor und zeigen Euch, wie eng ITler*innen und GWler*innen manchmal zusammenarbeiten müssen, damit überhaupt Forschungsfragen beantwortet werden können. Wir stellen Euch einige Projektbeispiele vor, die Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit sind.
Ihr bekommt dabei einen Einblick in ein Forschungsprojekt zur mittelalterlichen Magie und lernt einige aktuelle Sprachmodelle wie ChatGPT und Perplexity.ai mit den Vor- und Nachteilen besser kennen. Ihr werdet feststellen, dass sich Sprachmodelle schwer damit tun, wenn Orte wie „Bagdad“ in den alten arabischen Manuskripten als „die Goldene Moschee“ beschrieben sind und was man tun kann, um Sprachmodelle zu verbessern - genau das Fine-Tunen von Sprachmodellen ist eine Aufgabe eines Forschenden, welcher beide Kompetenzen besitzen sollte.
Wir bieten Euch dazu einen Praxisteil an. Da habt Ihr die Möglichkeit selber Wahrsagetexte aus mittelalterlichen Handschriften zu lesen und euch gegenseitig Prognosen zu stellen. Außerdem werden wir verschiedene Sprachmodelle austesten und ihre Ergebnisse miteinander vergleichen. Ihr werdet so ein Gefühl und praktischen Einblick bekommen, wie und womit Forschende arbeiten und vielleicht feststellen, dass die Berufe in IT, GW oder IT&GW genau etwas für euch ist.
12:30 – 13:30: Mittagessen
13:30 – 16:00: Archäeometrie. Geschichte und Analyse von Schreibmaterialien
Historisches Schriftgut kann aus vielen verschiedenen Materialien bestehen, deren Untersuchung eine Menge wertvoller Informationen über die Geschichte und Herstellung von Manuskripten und anderen handschriftlichen Objekten liefern kann. Unser Labor im CSMC beherbergt mehrere Geräte zur Analyse dieser verschiedenen Materialien und ermöglicht uns philologische, historische und kodikologische Studien mit chemischen und physikalischen Untersuchungen von handschriftlichen Objekten zu kombinieren. An unserem „Girls‘ Day“ werden wir uns zuerst mit verschiedenen Schriftträgern wie Papier, Papyrus, Pergament, Wachstafeln usw. sowie mit verschiedenen Schreibmedien wie Tinten, Pigmenten und Farbstoffen beschäftigen. Im zweiten Teil der Gruppenaktivität entdecken wir das Labor, wo wir einen kurzen Überblick über die verschiedenen Geräte und Techniken erhalten, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden können, z.B. die Analyse der Zusammensetzung von Materialien, die Identifizierung von Fälschungen oder die Wiederherstellung verlorener Schrift. Wir werden auch einige der Geräte ausprobieren. Am Ende werden wir die Gelegenheit haben, uns über die Arbeit als Forschende in einem multidisziplinären Umfeld auszutauschen.
16:00 – 16:30: Verabschiedung